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Kleinigkeiten
Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft
„Erfolgreich kreativ arbeiten. Wie stelle ich mich auf, wie verkaufe ich mich, was ist mein Produkt?“ Der Alte mit dem Bart sieht obligatorisch in seinen Unterlagen nach während er mit dem greislichen Gnom neben sich spricht. Eigentlich weiß er alles auswendig, eigentlich muss er sich das Papier gar nicht ansehen. Er hat das Ganze schon intus und ziemlich gefressen. Alles, von der konkreten Geschäftsidee und wirtschaftliche Weiterentwicklung bis zum Networking und dem interdisziplinären Erfahrungsaustausch. „Du und ich“, sagt er zu dem greislichen Gnom und kickt ihn etwas in die Seite. Sieht ihn sich genau an, erstarrt und schüttelt, verzweifelt über dessen Hässlichkeit, den Kopf. „Das wird nichts!“ er kratzt sich am Kopf, „dich kann ich nicht behalten. Auch die uralten Tiere da hinten: Nichts weiter als klapprige, abgewirtschaftete Altenteile.“ Der Gnom scharrt mit dem haarigen Fuß und betrachtete den alten Mann: Innovativ ist was anderes und über Fünfzig ist da kaum mehr was zu machen, denkt er sich.
Der Sahnebär
Der Sahnebär schlägt und schlägt, unaufhörlich schlägt er, immer zu schlägt er, er schlägt, als würde sein Leben davon abhängen, schlägt im Wahn, schlägt hammerhart und schlägt noch schneller als er je gedacht hätte, dass man schlagen kann, er kann da gar nichts dagegen tun, er kann sich gar nicht zurückhalten, so sehr ist er da gerade drin, so sehr geht er darin auf, Zurückhaltung ist allerdings nie sein Ding gewesen, niemals, das weiß er, deshalb versucht er es erst gar nicht, sondern er schlägt ergeben und feucht fröhlich weiter vor sich hin, so lange bis alles ganz rot ist im weißen Schnee.
Der Schokoklaus
Der Schokoklaus ist aus Schokolade, die er sich zusammen klaut, der Klaus aus Schokolade liebt Schokolade, drum klaut und kaut Klaus Schokolade, immerzu.
Nadelbaumnadeln nadeln auf Nadelbaumnadeln.
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holunda & der schurke live im Kiosk Schlagzeile.
20. Juni 2012 im Rahmen von ›Gute Bude‹,
einer Veranstaltungsreihe der Flanerie Stuttgart.
Caroline Intrup: Texte & Sprechen
Thorge Pries: Drums & Electronics
www.caroline-intrup.de/holunda-und-der-schurke
Erhaben einsam sterben
Ich wäre gerne noch übrig. Ich wäre gerne die letzte ihrer Art. Einzigartig, kämpferisch und klug. Vielleicht würde ich durch Wälder streifen, so machen die das doch oder, diese letzten ihrer Art. Ich wär gern das letzte Einhorn oder King Kong, und würd erhaben sterben, tragisch erhaben sterben. Weil sterben muss man ja eh, da kommt man nicht drumrum und manche müssen früher sterben und dann wärs doch schön man wär wenigstens der letzte seiner Art und hätte vielleicht Flügel und son Horn oder wär unglaublich groß und stark. Man wär zwar einsam, aber erhaben einsam. Erhaben einsam sterben.
Die Leute würden Tränen in den Augen haben, wenn sie meine Geschichte hören.
